Bremssystem Metro, Systemvariante SkyTrain
Ein Metrofahrzeug oder fahrerloses System besteht in der Regel aus mehreren Wagenkästen. Jedes Drehgestell ist mit einem Federspeicherbremssattel HYS 257 pro Achse ausgestattet. HYS 257 ist ein schwimmend gelagerter "Ein-Kartuschen-Bremssattel" mit Direktwirkung. Der Bremssattel ist über einen Bügel direkt am Achslager befestigt und wirkt auf eine innenbelüftete, achsgelagerte Bremsscheibe. Jedes Drehgestell verfügt über zwei unabhängige Hydraulikkreise: einen Betriebskreis und einen Hilfskreis für eventuelle Störungen. Ein unterhalb des Wagenkastens angeordnetes elektrohydraulisches Modul (EHM) übernimmt die proportionale, hydraulische Ansteuerung der Federspeicherbremssättel auf Drehgestellbasis. Das modulare, einbaufertige elektrohydraulische Modul enthält die gesamte hydraulische Bremsbetätigungseinrichtung, bestehend aus hydraulischer Druckerzeugung, Druckregelung und elektrischer Bremsansteuerung. Die elektrische Ansteuerung und Überwachung aller Komponenten erfolgt über drei unabhängige Bremssteuergeräte vom Typ HEY-C, die in das EHM-Modul integriert sind:
- Betriebsbremse, Notbremse und Feststellbremse
- Gleitschutz, Lasterfassung, Blending, Diagnose und Überwachung
Im Falle einer Störung der Haupthydraulik können die Federspeicher beider Drehgestelle durch ein separates Hilfshydraulikaggregat über einen unabhängigen Hydraulikkreislauf gelöst werden. Eine zweite manuelle Hilfsentriegelungsmöglichkeit bietet eine transportable Handpumpe über einen Kugelhahn, der zwischen Hilfshydraulikaggregat und Federspeicherantrieben integriert ist. Um die Verzögerung bei Not- und Sicherheitsbremsungen zu erhöhen, verfügen beide Drehgestelle über Gleisbremsen.
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